• News

    „Ins Land der leeren Regale“

    So überschrieb der Essener WAZ-Lokalchef einen Beitrag über unser Vorhaben, nach Venezuela zu gehen. Nun sind wir sieben Wochen vor Ort, waren vorwiegend (nicht ausschließlich) in den „besseren Vierteln“ von Caracas unterwegs und müssen konstatieren, dass diese Zuschreibung zumindest bislang nicht unserer Wahrnehmung entspricht.

    Die Regale in Supermärkten, Drogerien und andere Läden sind überwiegend gefüllt, auch wenn einzelne Produkte fehlen. Das Angebot auf den Märkten ist üppig. Schlangen sind vor allem an den Kassen. Das Preisniveau bewegt sich meist deutlich unter dem in Deutschland (Ausnahmen: Toilettenpapier, einzelne Hygieneartikel, Milchprodukte und Speiseöl).

    Angesichts eines Mindestlohnes von umgerechnet 30,- Dollar (offizieller DICOM-Kurs) sind dennoch viele Menschen auf staatlich subventionierte Lebensmittel angewiesen. Genau hier entstehen, nach der Lebensmittelausgabe, die Bilder der leeren Regale, wie eine Arbeitskollegin, die seit zwanzig Jahren hier lebt, berichtete.

    Ähnliche Bilder könnten in Deutschland chinesische Fernsehteams auch nach der Essensverteilung an einer „Tafel“ drehen. Aber das wäre ja tendenziös.

     

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert